Bahá’u’lláh: Ishráqát (Das Morgenlicht); dieser Text ist nach dem Kitáb-i-Aqdas, vermutlich Anfang oder Mitte der 1880er Jahre entstanden. Unmittelbarer Anlass waren eine Reihe von Fragen, die Jalíl-i Khú’í, ein Gläubiger aus Aserbaidschan (Ádhirbáyján), an Bahá’u’lláh gerichtet hatte. Der Text beginnt arabisch, ab Abschnitt 45 ist er vorwiegend persisch. Der Abschnitt 60 (das 8. Ishráq) ist von Bahá’u’lláh als Ergänzung zum Kitáb-i-Aqdas ausgewiesen.
Eine frühe Übersetzung ins Englische durch Ali Kuli Khan erschien (unter dem Titel: Baha’u’llah, Tablet of Tarazat, S. 93-137) 1906/1917 in Chicago. Die erste deutsche Übersetzung (von A. Braun und E. Ruoff unter dem Titel Frohe Botschaften, Geoffenbart von Baha’o’llah, S. 3-30) erschien 1912 in Stuttgart, gefolgt von einer Neuübersetzung durch Wilhelm Herrigel 1921, einer weiteren 1965 in den Bahá’í-Briefen (Heft 11, S. 250-268), sämtlich fußend auf der englischen Übersetzung von Ali Kuli Khan. Die hier vorgelegte Neuübersetzung legt als erste Übersetzung ins Deutsche das persische Original zugrunde.