(‘Abdu’l-Bahá) der „Diener Bahás“, Abbás Effendi, geboren am 23. Mai 1844 in Teheran, verstorben am 28. November 1921 in Haifa. Ältester Sohn und testamentarisch bestimmte Nachfolger Baha’u’llahs, Mittelpunkt des von Ihm gestifteten Bundes, autorisierter Ausleger Seiner Schriften und vollkommenes Beispiel Seines Glaubens. Ab 1892 geistiges Oberhaupt der Bahai-Gemeinde. Er teilte seit 1852 mit seinem Vater Verbannung und Haft, aus der er erst 1908 infolge einer allgemeinen Amnestie nach der Jungtürkischen Revolution freikam. Zwischen 1911 und 1913 bereiste er Ägypten, Europa und Nordamerika, um die Lehren seines Vaters bekanntzumachen und angesichts des drohenden internationalen Konflikts für Frieden und interreligiösen Dialog zu werben. Dabei besuchte er im Frühjahr 1913 auch Deutschland.
Neben einer größeren Zahl von Briefsammlungen (auf deutsch liegt vor Briefe und Botschaften) besteht sein schriftliches Werk vor allem aus Vortragsmitschriften (Beantwortete Fragen [1908], Ansprachen in Paris [1911], Promulgation of Universal Peace [1912], Vorbilder der Treue [1915]), Gelegenheitsschriften und Abhandlungen (vor allem Das Geheimis göttlicher Kultur [1875], Auf Pfaden der Gottesliebe [vor 1890], Abhandlung über Politik [1893]).