Mullá ‘Alí Bastámí ist einer der „Buchstaben des Lebendigen“, der zweite Jünger des Báb. Vom Báb in den Irak geschickt, um dort einem bekannten Shaykhí-Lehrer eine Abschrift des Qayyúmu’l-Asmá’ zu überreichen und an den schiitischen Heiligtümern zu lehren, wurde er im Oktober 1844 verhaftet. Das Anfang 1845 gegen ihn ergangene Urteil ist zweifach von Bedeutung: Es ist die erste Fatwá überhaupt, die von sunnitischer und schiitischer Seite gemeinsam erstellt wurde und sie macht zudem deutlich, dass für den theologisch geschulten Leser bereits die frühesten Schriften des Báb unmißverständlich seinen Anspruch auf eine neue unabhängige Offenbarung bekundeten. Mullá ‘Alí Bastámí starb vermutlich Ende 1846 als erster Märtyrer des Bábí-Glaubens. Einzelheiten seines Todes sind nicht bekannt.